Helsinki: Suomalais-ugrilainen seura, 1938. — LXXII, 648 S. — (Lexica Societatis Fenno-Ugricae 5).
Ich gehe schliesslich zu dem vorliegenden Wörterbuch über, das eine eigene längere geschichte hat. Das sammeln von Wörtern für dasselbe wurde bereits im jahre 1917 eingeleitet, wo ich gelegenheit hatte, in Finnland ungefähr einen monat lang mit einem livischen flüchtling zu arbeiten, aus seinem dialekt—mit Sjögren-Wiedemanns Wörterbuch als grundlage — lexikalisches material aufzunehmen und eine lautgeschichte zu entwerfen. Im jahre 1920 kam ich — als professor der ostseefinnischen sprachen an der Universität Tartu (Dorpat) — für den sommer zu den liven, um die Sammlungen für meine akademischen Vorlesungen zu vervollständigen, und damals nahm ich mit meinem gehilfen stud. phil. Oskar Loorits meinen alten primären Wortschatz in mehreren dörfern durch, wobei ich ihn bedeutend vermehren konnte. Zugleich sammelte ich in den zwölf dörfern der liven stoff für eine lautgeschichte des livischen. Im sommer 1923 setzte ich das sammeln livischer Wörter systematisch während dreier monate und im winter 1924—1925 während eines monats fort. Damals war das—natürlich auch durch hausarbeit zwischen dem sammeln geförderte — mit estnischer Übersetzung versehene livische Wörterbuch, das die Universität Tartu sich zu drucken bereit erklärt hatte, beinahe schon druckfertig; zu dem programm gehörten, als vorausgehende Veröffentlichungen gedacht, ein phonetischer abriss und sprachproben (erschienen unter dem titel Untersuchung über die livische spräche I, Tartu 1925, Acta et Commentationes Universitatis Dorpatensis B Vlllg) und eine damals schon fast druckreife (estnisch geschriebene) lautgeschichte des livischen, deren manuskript ich fortgesetzt komplettiert habe.