Stadtmuseum Linz-Nordico, 1993. — 526 S.
In der Reihe der vom Stadtmuseum Linz-Nordico organisierten Ausstellungen, die seit etwa eineinhalb Dezennien hier stattfinden, beanspruchen die
antiken Hochkulturen des Vorderen Orients das besondere Interesse des Besucherpublikums. Die im Laufe der letzten Jahre intensivierten kulturellen Kontakte mit der Syrischen Arabischen Republik ließen die Idee reifen, einen für die Religionsgeschichte des Morgen- und Abendlandes äußerst wichtigen Zeitabschnitt als thematischen Schwerpunkt zu setze'n: Die Epoche des frühen Christentums und des ihm folgenden Islams, eine Epoche, die in geistes- und kulturgeschichtlicher Hinsicht - zumindest in Europa - noch zu wenig Berücksichtigung im allgemeinen Geschichtsbild, wie wir meinen, gefunden hat. Anhand ausgesuchter archäologischer Objekte aus Syrien wird die Frühzeit der beiden monotheistischen Religionen lebendig. In Ergänzung dazu werden für den dargestellten Zeitabschnitt Originaltexte (Papyri) gezeigt, die ursprünglich aus Ägypten stammen und nunmehr in der Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrt sind. Viele davon werden erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Ebenso verhält es sich mit den koptischen Textilien und Funden, die kürzlich als Stiftung an unser Museum gelangt sind. Ihr Bezug zum Thema der Ausstellung ist naheliegend. Daß diese zum gegenseitigen Verständnis und zu befruchtender intellektueller Auseinandersetzung führen möge, darf als ein ehrlicher Wunsch zum Ausdruck gebracht werden.