A.Francke Verlag, 1998. — 346 S. — (UTB für Wissenschaft).
Dieses Buch ist eine Frucht bitterer Erfahrungen, die der Verfasser einst als Student der Slavistik, Romanistik und Germanistik machen mußte, als er versuchte, zu den gemeinsamen historischen und vorhistorischen Ursprüngen der jeweiligen Sprachfamilien vorzudringen und sich die Parallelen in ihrer grammatischen Struktur zu erklären, um so seine Studienfächer in sinnvoller Weise miteinander verbinden zu können. Zwar fand man schon damals gewaltige enzyklopädische Werke der Indogermanistik sowie gedrängte Kompendien, die Lautgesetze und grammatische Regeln mit Beispielen aus zehn (später zwölf) Sprachfamilien anführten, Ausnahmen erklärten und Tendenzen zu ergründen versuchten, aber eben kein Lehrbuch der Indogermanistik oder gar der Vergleichenden Sprachwissenschaft, das dem Studenten verständlich macht, wie die vielen mit Sternchen versehenen, also rekonstruierten Formen eigentlich erschlossen wurden und welcher Grad an Wahrscheinlichkeit diesen Rekonstruktionen aus vorhistorischen Sprachstufen überhaupt beizumessen ist. Ja, meist vermittelten diese Bücher die Vorstellung, das Gebotene sei längst sicheres und kaum bestrittenes Gut der Wissenschaft, das der Student nur noch zu erlernen brauchte, um die Geschichte der Einzelsprachen zu verstehen.